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Jubiläumskonzert 60 Jahre Blasmusik des MV Zaisenhausen am 21. März 1999

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Der Blasmusiker 15. April 1999 Nummer 4

Ein sehr anspruchsvolles Jubiläumskonzert wurde vom Blasorchester des Musikvereins Zaisenhausen in der bis auf den letzten Platz besetzten Kultur- und Sporthalle geboten. Das Konzert stand unter dem Motto „ 60 Jahre Blasmusik in Zaisenhausen“. Der 1. Vorstand Rolf Schühle war über den guten Besuch sehr erfreut, worunter sich auch Bürgermeister Wolfgang Bratzel und der Bezirksvorsitzende des Blasmusikverbandes Karlsruhe Bernhard de Bortoli befanden, die er besonders begrüßte. Schühle ging in seiner Ansprache in groben Zügen auf den Werdegang der Kapelle ein, die im Jahre 1939 als Unterabteilung der Freiwilligen Feuerwehr als „Feuerwehrkapelle“ gegründet wurde. In den folgenden Kriegsjahren kam die damalige neuformierte Kapelle nicht richtig zur Geltung. Erst nach dem 2. Weltkrieg ging es aufwärts, so Schühle. Mitte der 80er Jahre wurde mit der inzwischen so erfolgreichen Jugendarbeit begonnen, 1988 wurde die Jugendkapelle und 1993 die Schülerkapelle gegründet. Da der finanzielle Aufwand immer größer wurde, kam es immer wieder zu Reibereien mit der Feuerwehr, weshalb sich die Mitglieder der damaligen Feuerwehrkapelle entschlossen, einen selbständigen Verein zu gründen, führte Schühle weiter aus. Am 9. März 1996 wurde der Musikverein Zaisenhausen ins Leben gerufen und zählt heute bereits schon 188 Mitglieder, davon 86 Aktive. Die Jubiläumsveranstaltung wurde musikalisch von der Schülerkapelle unter der Leitung von Enzo Cicciarella mit den Stücken von Josef Böhnisch „Chanson“, Mini Dance“ und „Friends“ eröffnet. Danach spielte die Jugendkapelle unter der Stabführung von Volker Kull die Musikstücke „Mission Imposible“ von Lalo Schifrin, „Baby Elephant Walk“ von Henry Mancini und „Grease“ von Jim Jacobs. Abwechselnd stellten Mitglieder der Nachwuchskapellen die einzelnen Stücke vor. Im Anschluss daran wurden vom Vorsitzenden des Blasmusikverbandes Bernhard de Bortoli für zehn Jahre aktive Blasmusik Monika Dörlich, Melanie Pfeil, Natascha Dauth, Jochen Schneider, Stefan Hilpp und Tamara Schühle mit der bronzenen Ehrennadel ausgezeichnet. Eine besondere Ehrung erhielten Udo Dauth, Heinz Hilpp und Horst App, die 30 Jahre aktiv in der Kapelle spielen. Bernhard de Bortoli betonte in seiner Laudatio, dass mit dem Jubiläumskonzert der richtige Rahmen für solche Ehrungen geschaffen sei. Zunächst lobte er die Jugendarbeit und meinte, dass es für junge Menschen eine sinnvolle Freizeitgestaltung sei. Er hob hervor, dass das Hobby Musik in Zaisenhausen sehr ausgeprägt sei. Weiter führte er aus, dass dem Musikverband 106 Vereine mit insgesamt 7.600 Mitgliedern angehören, wobei 65 Prozent unter 25 Jahren alt sind. Das widerspricht der „Null- Bock- Generation“ wie oft die heutige Jugend bezeichnet wird, so der Vorsitzende. Besonders hob er die Leistung der für 30 Jahre geehrten hervor. Sie hätten in dieser Zeit viel Menschen mit guter Blasmusik erfreut, sagte er unter dem Beifall der vielen Zuhörer. Nach einer Pause brachte das Blasorchester unter Dirigent Paul Effenberger zunächst das Stück „Choral Alpin“ von Walter Tuschla. Bereits nach dem ersten Musikstück erhielt das Orchester sehr viel Beifall. Durch diesen Programmteil führten abwechselnd Natascha Dauth und Marco Dauth. Sie gingen in ihren Ausführungen auch auf die Entstehung und den historischen Hintergrund der Stücke ein, damit sich die Zuhörer gedanklich in die jeweilige Zeit oder Ort versetzen konnten. Mit der „Salzburger Serenade“ von Alfred Bösendorfer wurde das zweite Stück präsentiert. Viele bekannte Melodien folgten bei den drei folgenden Stücken, der „Tritsch- Tratsch- Polka“, Opus 214 von Johann Strauß, „National Emblem“ von E.C. Bagley und das Beste aus der Operette „Maske in Blau“ von Fred Raymond. Es folgten die Stücke „Comedian Harmonists in Concert“ von Vlad Kabec und „A Billy Joel Portrait“ von Jay Bocook. Mit der mährischen Polka „Beruschka“ von M.R. Prohazka war das offizielle Konzert zu Ende, doch die begeisterten Zuhörer forderten eine Zugabe, die auch gern gewährt wurde. Zum Schluss bedankte sich Vorstand Rolf Schühle bei den Dirigenten der Schüler- und Jugendkapelle, sowie beim Dirigenten des Blasorchesters mit einem Präsent für ihre hervorragende Arbeit.

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